In diesem Tutorial möchte ich Euch zeigen wie man in Photoshop einen stylischen Planeten erstellt. Mit simplen Photoshop-Grundformen, einer Textur, ein paar Filtern und verschiedenen Ebenenmodi ist das alles im Handumdrehen erledigt.
Mit passenden Strukturen und einer harmonischen Farbgebung lässt sich so fast jeder Planet schnell simulieren.

1. Grundform

Erstellt zunächst eine neue Arbeitsfläche von 800×800 Pixeln Abmessung mit schwarzem Hintergrund. Nun zieht Ihr mit dem Auswahlellipsewerkzeug [M] einen 500×500 Pixel großen Kreis auf. Überprüft die Abmessungen am besten über das Info-Bedienfeld (Fenster > Info) und haltet beim Aufziehen der Auswahl die Shift-Taste gedrückt um anstelle einer Ellipse einen Kreis zu erstellen.
Nun erstellt Ihr eine neue Ebene und füllt dort die Auswahl mit einem passenden Blau (#0077cb). Anschließend hebt Ihr die Auswahl auf [Cmd/Strg] + [D]

Photoshop-Tutorial: fiktiver Planet

2. Struktur erstellen

Erstellt nun eine neue Datei von 5000×5000 Pixeln. Diese Größe ist nötig, da wir nun eine Struktur aus verschiedenen Makrofotos erstellen, die wir anschließend auf die Größe des Planeten herunter skalieren müssen. Wäre die Arbeitsfläche kleiner, würde die Struktur später auf dem Planeten zu grob und somit unnatürlich wirken.
Ladet Euch auf texturez.com folgende Texturen herunter oder nutzt eine beliebige andere Quelle:

Öffnet die drei Dateien in Photoshop und reduziert über „Bild > Korrekturen > Sättigung verringern“ die Sättigung aller Bilder auf 0% um ein Graustufenbild zu erhalten.
Zieht nun die verschiedenen Strukturen beliebig oft auf die leere Arbeitsfläche und bessert die Kanten nach belieben mit einen großen und weichen Radiergummi [E] aus. Es dürfen keine Kanten zwischen den verschiedenen Ebenen sichtbar werden!
Euer Endergebnis könnte nun beispielsweise wie folgt aussehen.

Photoshop-Tutorial: fiktiver Planet

3. Wölben

Photoshop-Tutorial: fiktiver Planet

Nun wenden wir den Wölben-Filter an um unsere Struktur der späteren Planetenform anzupassen. Da der Wölben-Filter immer nur auf die gesamte aktuelle Ebene angewendet wird, fassen wir zunächst über „Ebene > auf Hintergrundebene reduzieren“ alle Ebenen zu einer Ebene zusammen. Wichtig: Da Ebenen auch über die Arbeitsfläche hinaus laufen können und der Filter sich immer auf die Gesamtgröße (nicht die sichtbare Fläche) der Ebene auswirkt ist dieser Schritt unverzichtbar um den Wölben-Filter exakt anzuwenden!
Wählt nun „Filter > Verzerrungsfilter > Wölben“ und wendet den Filter mit einer Stärke von 100% an.

Photoshop-Tutorial: fiktiver Planet

4. Struktur anwenden

Nun rechnen wir die Bildgröße der Struktur auf die Planetengröße um. Wählt zunächst „Bild > Bildgröße“ und vergebt dort eine Breite und Höhe von 500 Pixeln. Wendet die Berechnung an und zieht anschließend die Strukturebene per Drag and Drop in die Datei mit der Grundform des Planeten. Die Strukturebene sollte sich nun über der Ebene mit der Grundform des Planeten befinden. Sollte dies nicht so sein, so passt die Reihenfolge manuell an.

Photoshop-Tutorial: fiktiver Planet


Markiert nun in der Ebenenpalette beide Ebenen und drückt [Cmd/Strg] + [A] um eine Auswahl der gesamten Arbeitsfläche zu erhalten. Nun wählt Ihr das Verschieben-Werkzeug [V]. In der Optionsleiste erscheinen nun Buttons zur einfachen Positionierung von Objekten. Wählt hier „an vertikaler Mittelachse ausrichten“ sowie „an horizontaler Mittelachse ausrichten“ um beide Ebene exakt mittig zu positionieren.

Photoshop-Tutorial: fiktiver Planet

Wählt nun die Strukturebene aus und erstellt über „Ebene > Schnittmaske erstellen“ eine Schnittmaske. Die Strukturebene wird nun nur noch auf die Fläche der darunterlegenden Ebene angewendet.

Photoshop-Tutorial: fiktiver Planet

5. Multiplizieren

Im oberen Bereich des Ebenen-Bedienfeldes findet Ihr eine Auswahlliste mit verschiedenen Füllmethoden. Wählt hier „Multiplizieren“. Dieser Modus bewirkt, dass alle hellen Bereiche der Ebene mit der darunter liegenden Ebene verrechnet werden.

Photoshop-Tutorial: fiktiver Planet

6. Schein nach Außen

Um den Glow des Planeten zu erstellen nutzen wir Ebeneneffekte. Markiert die Ebene mit der Grundform des Planeten und doppelklickt diese um die Fülloptionen zu öffnen. Alternativ lassen sich diese auch über „Ebene > Ebenenstil > Fülloptionen“ öffnen.
Wählt den Bereich „Schein nach außen“ und vergebt die Werte aus dem nachfolgenden Screenshot. Als Farbe für für den Schein habe ich ein helles Blau (#98d4ff) verwendet.

Photoshop-Tutorial: fiktiver Planet

7. Schein nach Innen

Als nächstes wenden wir einen „Schein nach Innen“ an. Übernehmt auch hier die Werte aus dem Screenshot. Der verwendete Farbton ist diesmal #abdaff.

Photoshop-Tutorial: fiktiver Planet

8. Kontur

Da zwischen dem inneren und dem äußeren Schein nun zu wenig Kontrast herrscht verwenden wir noch eine leichte Kontur um die Planetenform schärfer wirken zu lassen.
Im Bereich „Kontur“ der Fülloptionen verwenden wir erneut die Werte aus der Abbildung und schließen danach den Dialog mit „OK“. Die Konturfarbe ist #97e3ff.

Photoshop-Tutorial: fiktiver Planet

9. Scharfzeichnen

Wählt nun die Strukturebene aus und zeichnet diese anschließend über „Filter > Scharfzeichnungsfilter > Unscharf maskieren“ nach Belieben scharf.

Photoshop-Tutorial: fiktiver Planet

10. Ebenenmaske (Schatten)

Nun wollen wir die rechte Hälfte das Planeten in Schatten tauchen. Hierzu verwenden wir eine Ebenenmaske. Markiert zunächst sowohl die Grundform als auch die Struktureben und drückt [Cmd/Strg] + [G] um beide Ebenen in einem Ordner zu gruppieren. Nun wählt Ihr in der Ebenenpalette eben jenen Ordner aus und erstellt über das Icon am Fuße der Palette eine Ebenenmaske. Die Maske ist automatisch ausgewählt und kann nun mit Graustufen bearbeitet werden. Hierbei gilt: Je dunkler der Grauton auf der Maske, desto transparenter wird der maskierte Inhalt.

Photoshop-Tutorial: fiktiver Planet

Wählt nun das Radiergummi-Werkzeug [E] und stellt in der Optionsleiste eine Pinselspitze von 600 Pixeln Durchmesser, eine Härte von 0% und eine Deckkraft von 100% ein. Mit einigen Klicks könnt Ihr nun einen beliebigen Teil des Planeten im Dunkel verschwinden lassen.

Photoshop-Tutorial: fiktiver Planet
Photoshop-Tutorial: fiktiver Planet

Details

Wenn Ihr die Umgebung des Planeten noch ein wenig verfeinern wollt, so reichen hier einige Sterne und Nebel im Hintergrund aus. Die Sterne erstellt Ihr mit einer 1 Pixel großen Pinselspitze, den Nebel mit einem großen, weichen Pinsel und geringer Deckkraft. Achtet darauf, dass keine Sterne oder Nebelschwaden hinter dem Planeten sichtbar werden. Durch die soeben angewendete Maske sind die Schattenflächen des Planeten nicht schwarz sondern transparent. Dieses Problem könnt Ihr umgehen indem Ihr auf einer neuen Ebene hinter dem Planeten eine kreisförmige 500×500 Pixel große Auswahl schwarz einfärbt.

Photoshop Tutorial: fiktiver Planet

Geschrieben von Jonas

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Jonas ist Gründer der Agentur kulturbanause und des kulturbanause Blogs. Er arbeitet an der Schnittstelle zwischen UX/UI Design, Frontend und Redaktion und hat zahlreiche Fachbücher und Video-Trainings veröffentlicht. Jonas Hellwig ist regelmäßig als Sprecher auf Fachveranstaltungen anzutreffen und unterstützt mit Seminaren und Workshops Agenturen und Unternehmen bei der Planung, der Gestaltung und der technischen Umsetzung von Web-Projekten.

Jonas Hellwig bei Xing

Feedback & Ergänzungen – 3 Kommentare

  1. Eleonore
    schrieb am 26.09.2020 um 21:48 Uhr:

    Hallo,
    ich erlerne gerade mit dem Programm umzugehen und bin noch totaler Anfänger in Sachen PhotoShop und konnte nach deinem Tutorial wirklich einen Planeten erstellen.
    Ganz toll erklärt.
    Vielen Dank dafür und fünf Sterne.
    LG Eleonore

    Antworten
  2. Enrico Golias
    schrieb am 26.11.2009 um 10:23 Uhr:

    Klasse Beispiel, die Möglichkeiten mit Photoshop sind wirklich wahnsinn und auch simpel, wenn man weiss wie.

    Antworten
  3. Oliver
    schrieb am 10.10.2009 um 08:53 Uhr:

    Klasse Ergebnis. Vielmehr freut mich das ich einen ähnlichen Versuch ohne dein Tutorial mit den fast selben Arbeitsschritten hinbekommen habe.
    Das zeigt mir das ich dein Buch verstehe und die Techniken langsam in die Praxis umsetzen kann.

    Sehr schönes Endergebnis.

    Antworten

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