IE8 Release Candidate kommt. Was ist zu tun?
Die Beta2 des neuen Microsoft Browsers „Internet Explorer 8“ ist ja seit geraumer Zeit zu Testzwecken verfügbar. Nun steht in Kürze das „Release Candidate“ zur Verfügung.
Diese vorletzte Version soll Webdesigner und Developer auf die Ankunft des neuen Browsers vorbereiten. Doch was ist zu beachten? In diesem Artikel erläutere ich kurz die für Webdesigner relevanten Punkte.
Standardkonforme CSS/HTML-Darstellung
Der Internet Explorer 8 wird CSS2.1 besser interpretieren als alle seine Vorgänger. Das „Sorgenkind“ IE kann somit schon sehr bald der Vergangenheit angehören. In der Beta1 des IE8 wurde bereits relevante ACID2-Test gemeistert und sogar Bestandteile vom geplanten CSS3 werden unterstützt. Zusätzlich werden wohl auch schon HTML5 Tags unterstützt.
Da die vielfältigen Korrekturen jedoch nicht unerhebliche Änderungen in der Rendering-Engine des Browsers erfordern, wurde bereits in der Beta2 eine Fallback-Lösung integriert: Sollte eine Internetseite im Internet Explorer 8 nicht fehlerfrei dargestellt werden, so kann eine IE7-Ansicht emuliert werden. Seitens des Webdesigners kann ein META-Header in die Seite eingebaut werden der den IE8 zwingt eine Seite auf bestimmte Art und Weise darzustellen.
Folgender Befehl wird benötigt um eine Seite im IE7-Quirks-Mode anzuzeigen:
<meta http-equiv="X-UA-Compatible" content="IE=EmulateIE7" />
Hinsichtlich der CSS/HTML Interpretation ist der neue Internet Explorer zwar deutlich besser als alles bisher dagewesene aus dem Hause Microsoft, jedoch haben Firefox und Opera nach wie vor die Nase vorne.
Verbesserte Barrierefreiheit
In Punkto Barrierefreiheit macht der IE8 ebenfalls große Fortschritte! Die neue Funktion „Caret Browsing“ ermöglicht dem User eine vereinfachte Bedienung der Website mittels Tastatur. Hierbei soll ähnlich komfortabel navigiert werden wie innerhalb einer Textverarbeitungssoftware.
Die zweite neue Funktion nennt sich „Adaptive Zoom“. Hier muss eine Website nicht immer wieder von neuem gezoomt werden, sondern es kann ein individueller Wert in den Einstellungen vergeben werden. Die gesamte Ansicht innerhalb des IE8 wird dann immer in der gewünschten Zoomstufe dargestellt.
Bahnbrechend ist zudem die Unterstützung von ARIA (Accessible Rich Internet Applications). Diese Technologie erleichtert die Benutzung von Ajax/JavaScript gestützen Internet-Applikationen die sich dank ARIA nicht länger als Kette von statischen Seiten verstehen, sondern als ausführbares Programm.
WebSlices
WebSlices sind eine Neuerfindung des IE8. Ähnlich den aus Safari bekannten „WebClips“, die Ausschnitte der Website als Widget ins Dashboard von MacOS Leopard hinzufügen, ermöglichen die „WebSlices“ das abonnieren von Inhalten ähnlich wie RSS. Wird ein „WebSlice“ abonniert, so öffnet sich ein Widget und zeigt die entsprechenden Inhalte an. So können häufig genutzte Funktionen dargestellt werden, ohne, dass der User die entsprechende Seite immer wieder neu ansurfen muss.
„WebSlices“ müssen vom Webdesigner in die Seite integriert werden, bzw. als solche ausgezeichnet werden. Dies funktioniert mittels Mikroformaten. Enthält eine Seite WebSlices, so wird dies durch ein neues Icon gekennzeichnet. Ebenfalls kann der Browser über einen META-Header auf das Vorhandensein von „WebSlices“ aufmerksam gemacht werden.
In-Private Browsing/Blocking
Der In-Private-Modus des IE8 hat ja bereits als „Pornomodus“ im Internet die Runde gemacht. Aber was wird überhaupt geblockt?
Es muss unterschieden werden zwischen „In-Private-Browsing“ und „-blocking“. Beim „In-Private-Browsing“ werden der Browserverlauf, Formulardaten, Passwörter, temporäre Internet-Dateien und Cookies nicht gespeichert.
„In-Private-Blocking“ hingegen schützt den User vor Inhalten von fremden Websites. Im Extremfall werden dort jedoch wichtige und sehr komfortable Tools wie GoogleMaps, oder GoogleAnalytics geblockt. Es bleibt abzuwarten ob der User seine Privatsphäre und den Datenschutz gegen Komfort tauscht. Frank hat sich zu diesem Thema ausführlich geäußert.
Web-Developer-Tools
Der Internet Explorer 8 beinhaltet ein sehr Firebug-ähnliches Feature mit welchem Webentwickler leichter arbeiten können. Neue Funktionen sucht man hier vergeblich, die Implementierung ist dennoch löblich. Insbesondere für die Fehlersuche ist ein solches Entwicklertool Gold wert.
Der IE8 kann noch mehr …
Allerdings beziehen sich diese Funktionen eher auf verbesserte Performance und Benutzerfreundlichkeit. Da ich in diesem Artikel eher auf die für Webdesigner wichtigen Neuerungen eingehen wollte vernachlässige ich alles weitere.
Die neuen Funktionalitäten wie „WebSlices“ o.ä. werde ich zu gegebener Zeit ausführlicher behandeln.
Mitlerweile ist die 9er Version ja schon draußen. Ich muss wirklich gestehen, dass sich der Internet Explorer so langsam aber sicher wieder ins Spitzenfeld vorarbeitet; auf dem richtigen Weg ist Microsoft jedenfalls.
Die Geschwindigkeit – insbesondere des JavaScript Parsers – ist schon beachtlich, wenn man mal von der 64-bit Version absieht. Lediglich am Bedienkomfort müssen die noch etwas arbeiten …
[…] hier bereits angekündigt, steht seit dem 23. Januar diesen Jahres der Release Candidate des IE8 zur Verfügung. Der RC ist […]
[…] IE8 Release Candidate kommt. Was ist zu tun? […]
[…] hier bereits angekündigt, steht seit dem 23. Januar diesen Jahres der Release Candidate IE8 zur Verfügung. Der RC ist die […]
Endlich haben die es geschafft die margins und die Transparenz in den PNGs richtig darstellen zu können.
[…] Mit WebSlices lassen sich selbstredend noch deutlich komplexere Inhalte darstellen. Hier könnt Ihr Euch noch weiter mit dem Thema befassen. Beachtet auch meinen Artikel IE8 Release Candidate kommt. Was ist zu tun? […]
Super Beitrag, genau zur richtigen Zeit – 1000 Dank!