Nachhaltiges Webdesign: Websites klimafreundlich und langlebig umsetzen

Websites verbrauchen Strom und tragen daher zur CO2-Emissionen bei. Wenn Websites nachhaltig erstellt werden, kann der Verbrauch signifikant reduziert werden. Das schont die Umwelt und den Geldbeutel und ist in vielen Projekten auch aus Image-Gründen gewünscht.

Der Begriff »Nachhaltiges Webdesign« bezieht sich allerdings nicht zwingend auf den Umweltaspekt. Man kann die Nachhaltigkeit von Websites von zwei Seiten betrachten: Es gibt einmal die ökonomische, also wirtschaftliche, Nachhaltigkeit und die ökologische, also umweltschonende, Nachhaltigkeit.

Ökonomisch nachhaltiges Webdesign

Aus ökonomischer Sicht ist eine Website nachhaltig, wenn sie eine lange »Lebensdauer« hat. Um diese Langlebigkeit zu ermöglichen, sollten folgende Punkte beachtet werden:

  1. Das Design sollte keinen kurzfristigen Trends folgen. Besser ist ein zeitlose Ästhethik. Noch besser ein Design das maßgeschneidert zum Corporate Design des Unternehmens erstellt wurde.
  2. Die Seite sollte leicht erweiterbar sein. Neue Module und Funktionen müssen problemlos nachträglich hinzugefügt werden können. Die Architektur der Website (Server, CMS, Frameworks etc.) sollte wohl überlegt sein.
  3. Anstelle von Redesigns sollte eine stetige und kleinteilige Weiterentwicklung angestrebt werden.

Wenn diese Punkte beachtet werden, ist es sehr wahrscheinlich dass die Website auch nach einer längeren Zeit noch aktuell und ansprechend ist. Durch die Langlebigkeit werden Ressourcen in der Neu-Entwicklung gespart. Auch das ist indirekt umweltschonend und gut fürs Budget.

Ökologisch nachhaltiges Webdesign

Unter ökologisch nachhaltigen Websites versteht man Websites, die durch verschiedene konzeptionelle, gestalterische und technische Eigenschaften weniger Strom verbrauchen und somit eine geringere CO2-Emissionen haben. Großen Einfluss haben darauf haben unter anderem die User Experience, die Performance und die Auswahl des Hosters.

Gute User Experience (UX) sorgt für kürzere Klick-Wege

Ist eine Website gut konzipiert und weist eine gute User Experience auf, dann erreichen Personen sehr schnell und mit wenigen Klicks das gewünschte Ziel. Die Benutzung fühlt sich unkompliziert an, Informationen werden schnell gefunden und es macht ggf. sogar Spaß. Weniger Klicks bedeutet aber auch, dass weniger Seitenaufrufe stattfinden. Es wird insgesamt weniger geladen und gerendert, was wiederum bedeutet, dass der Stromverbrauch auf dem Server und am Endgerät sinkt.

Zu beachten ist, dass es viele Projekte gibt, die die Klickzahlen bewusst möglichst hochtreiben wollen. Mitunter werden die Zahlen auch mit Tricks künstlich erhöht. Werbefinanzierte Projekte fallen häufig in diese Kategorie. Dieses Vorgehen widerspricht dem Anspruch der ökologischen Nachhaltigkeit.

Eine Vielzahl von Website-Aufrufen wird nicht von Menschen ausgeführt, sondern von Bots. Mit Hilfe von klug gewählten Sicherheitseinstellungen – z.B. in Security Headern – können unerwünschte Aufrufe reduziert werden.

Erstklassige Website-Performance reduziert den Energieverbrauch

Performance, also Lade-Geschwindigkeit, ist ein entscheidendes Qualitätsmerkmal einer handwerklich gut gebauten Website. Eine gute Performance erreicht man unter anderem durch eine sinnvolle Code-Struktur, einen insgesamt schlanken Aufbau der Seite und ein nicht zu überladenes Layout.

Vor allem in Onlineshops lassen sich mit nur kleinen Performance-Optimierungen mitunter deutliche Anstiege in den Verkaufszahlen feststellen. Auch Google liebt schnelle Websites und nutzt die Ladezeit als Metrik für die Bewertung. Und auch bei der Performance kann man sagen: »Was Menschen und Maschine freut, freut auch die Umwelt!«, den eine schnelle, schlanke Website spart Ressourcen und somit Strom.

Typische Performance-Killer sind:

Hoster mit »grünem Strom« sorgen für eine nachhaltige Energiequelle

Auch die Hoster tragen einen erheblichen Teil dazu bei, dass eine Website nachhaltig und klimafreundlich ist, indem Sie auf Strom aus nachhaltigen Energiequellen setzen. Die »The Green Web Foundation« hat eine Hoster-Liste erstellt, die euch Anbieter zeigt, die auf »grünen Strom« setzen.

Projekt-Rahmenbedingungen haben einen großen Einfluss

Was führt dazu, dass eine Website nicht nachhaltig ist – sowohl ökonomisch als auch ökologisch? Oft ist der Wunsch nach einem hübschen, schnellen und kostengünstigen Ergebnis der Auslöser. Die Projekte werden überstürzt geplant, auf Grundlage von zu mächtigen Frameworks, Themes und Plugins umgesetzt und dem Zeitgeist entsprechend gestaltet. Oberflächlich entstehen so häufig attraktive Projekte, die hinter der Kulisse schlecht umgesetzt sind. In vielen Fällen treten die Probleme erst später auf und fallen euch erst nach einiger Zeit auf die Füße.

Damit gute Ergebnisse entstehen können, muss ausreichend Zeit, Budget und Know-how vorhanden sein. Auch die langfristige Strategie einer Unternehmung muss bekannt sein, damit Agenturen oder Freelancer sinnvolle Empfehlungen aussprechen können.

Ist meine Website nachhaltig und klimafreundlich?

Wie ihr überprüfen könnt, wie nachhaltig eure Website ist haben wir in folgendem Artikel beschrieben: Nachhaltigkeit & CO2-Emission einer Website testen

Geschrieben von kulturbanause Team

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Beiträge bei denen das kulturbanause-Team als Autor angegeben ist, wurden von mehreren Personen in Zusammenarbeit geschrieben. Wir nutzen diesen Blog als öffentliches Archiv und um euch bei alltäglichen Problemen im Zusammenhang mit der Erstellung von Websites zu helfen. Neben diesem Blog bieten wir auch Trainings wie Schulungen, Bücher oder Videos an. Und natürlich unterstützen wir auch gerne im Rahmen unserer Agenturtätigkeit.

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