Gutenberg, Block Editor & Site Editor erklärt: Wie WordPress heute funktioniert

Über die Jahre hat sich der Ansatz, wie in WordPress Inhalte erstellt und gepflegt werden, radikal verändert. Beginnend mit Version 5 hat WordPress die Redaktionsoberfläche modernisiert. Seither werden die Begriffe rund um den neuen Editor häufig synonym oder ungenau verwendet – was zu Verwirrung darüber führt, was eigentlich gemeint ist.

Gutenberg & Block Editor

Seit WordPress 5.0 ist der sog. Block-Editor der Standard-Editor von WordPress, welcher den ursprünglichen Editor (TinyMCE) abgelöst hat. Im Block Editor wird jedes redaktionelle Element, wie z. B. ein Textabsatz, ein Bild oder eine Überschrift als Block dargestellt und kann flexibel arrangiert werden.

Überblick über den Block Editor. 1: Blöcke, 2. Inhaltsbereich, 3: Einstellungen (Quelle: WordPress)

Der Block Editor basiert auf dem Gutenberg-Projekt, das im offiziellen WordPress-Repository entwickelt wird, jedoch als eigenständiges Modul außerhalb des WordPress-Cores verwaltet wird. Technisch gesehen ist der Block Editor die konkrete Benutzeroberfläche, während Gutenberg das dahinterstehende Entwicklungsprojekt ist, welches auch Bereiche wie den Site Editor umfasst. Heute wird der Begriff »Gutenberg« meist synonym für den gesamten neuen Ansatz in WordPress verwendet.

Gutenberg als eigenständiges Projekt

Jede neue WordPress-Version beinhaltet die neuste stabile Version von Gutenberg. Wer auf neuste Features des Block Editors gespannt ist, kann sich über ein Plugin oder das Code-Repository auch die aktuellste Gutenberg-Version herunterladen, die noch nicht im WordPress-Core implementiert ist. Das ermöglicht einen guten Ausblick auf zukünftige Funktionen.

Auch bereits vor WordPress 5.0 konnte Gutenberg als Plugin installiert werden, um den neuen Editor zu testen. Aus dieser Zeit stammt auch die Begriffsverwirrung – der neue Editor wurde Anfangs stärker unter dem Projekt-Namen »Gutenberg« vermarktet. Der Begriff »Block Editor« setze sich erst später durch.

Site Editor & Full Site Editing (FSE)

Gutenberg bildet die technische Grundlage für den »Full Site Editing (FSE)« Ansatz. Das langfristige Ziel des Gutenberg-Projekts ist das vollständige Erstellen von Websites aus einer einheitlichen Oberfläche heraus. Dazu wurde der Site Editor, manchmal auch als Full Site Editor genannt, mit WordPress 5.9 eingeführt.

WordPress Site Editor mit Einstellungen für globale Stile von Farben und Schrift.

Während der Block Editor primär für die Inhaltserstellung einzelner Seiten und Beiträge gedacht ist, geht der Site Editor einen Schritt weiter: Er ermöglicht die Gestaltung und Handhabe der gesamten Website-Struktur. Dazu gehören globale Design-Einstellungen (Global Styles), Templates für verschiedene Inhaltstypen sowie wiederverwendbare Template Parts und Patterns.

Beide Editoren basieren auf dem bereits genannten Block-Prinzip, unterscheiden sich aber in ihrem Einsatzbereich deutlich. Der Block Editor arbeitet innerhalb von Inhalten, der Site Editor dient dazu Layout und Styling festzulegen und das Theme zu strukturieren.

Der Site Editor funktioniert übrigens nur mit einem Block-Theme – klassische Themes werden nicht unterstützt. Sofern das Theme kompatibel ist, befindet sich der Editor unter »Design > Website-Editor«.

Geschrieben von:

Ferenc Petöcz

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Als Webentwickler setzt Ferenc bei kulturbanause maßgeschneiderte Webauftritte und Website-Komponenten um und betreut und optimiert Bestehende. Er hat besonderes Interesse an innovativen Ansätzen und modernen Lösungen, wobei er dabei stets auf die Robustheit und Verlässlichkeit des Gesamten achtet.

Jonas Hellwig

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Jonas ist Gründer von kulturbanause und des kulturbanause Blogs. Er arbeitet an der Schnittstelle zwischen UX/UI Design, Frontend und Redaktion und hat zahlreiche Fachbücher und Video-Trainings veröffentlicht. Jonas Hellwig ist regelmäßig als Sprecher auf Fachveranstaltungen anzutreffen und unterstützt mit Seminaren und Workshops Agenturen und Unternehmen bei der Planung, der Gestaltung und der technischen Umsetzung von Web-Projekten.

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